Geologie: Kartierung von schwer zugänglichen Tieflagen im Braunkohlentagebau

Geologische Strukturen wie der „Nochtener Graben“ oder Mulden erschweren den Zugang zu Bereichen des 2. Lausitzer Flözes im Tagebau Nochten. Um eine repräsentative Aufschlussdichte zu erreichen, wurden wir beauftragt eine Möglichkeit des Zuganges zu den Kohlen der Tieflagen zu finden.

Das Flöz taucht an diesen Stellen teilweise komplett unter die Arbeitsebene der Tiefschnittgeräte ab und hat Mächtigkeiten bis max. 14m. Da Kran- und Hebetechnik nicht befriedigend eingesetzt werden konnten, wurde in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsverantwortlichen des Tagebaus und der Höhenrettung der Werkfeuerwehr eine Betriebsanweisung zur Beprobung und Kartierung der Tiefschnittböschungen mittels seilunterstützter Arbeitsverfahren erarbeitet. Unter dieser Anweisung kann nun regelmäßig eine Kartierung und Beprobung der Tieflagen stattfinden und das qualitative Flözmodell in den fraglichen Bereichen ertüchtigt werden. Im Laufe dieses Projekts nahm ein Teil unserer Geologen an der Schulung zum zertifizierten Höhenarbeiter teil, welche auch eine jährliche Wiederholungsunterweisung beinhaltet.

Der Einsatz von seilunterstützter Arbeit an Böschungen im Tagebau ist ein Novum, bietet aber einige Vorteile.

  • Kaum Störungen des Betriebsablaufes des Tagebaus
  • Erreichbarkeit eines jeden Punktes am Flöz
  • Kostengünstiger als Großtechnik
  • Mit wenig Planungsaufwand realisierbar
  • Sicherheitsplus gegenüber kleinen Stufen oder schmalen Rampen

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