Geologie: Untersuchung ausgewählter Profilbereiche einer Erkundungsbohrung im Vorfeld des Tagebaus Jänschwalde

Zur Aufklärung geologischer Fragestellungen kann die geochemische Betrachtungsweise hilfreiche Argumente liefern. Bei diesem Projekt wurden wir beauftragt mittels RFA-Handgerät an einer Kernbohrung ein Elementscreening durchzuführen und eine Auswertung der Elementgehalte vorzunehmen. Von Interesse waren dabei saalezeitliche Geschiebelehme, die Quartär-Tertiär-Grenze, der Oberbegleiter des 2. Lausitzer Flözes sowie das Zwischenmittel 2 innerhalb des 2. Lausitzer Flözes. Die Spurenelemente ließen eine geochemische Gliederung zu, welche in etwas unsicheren Bereichen die geologische Gliederung stützen konnte.

  • Trotz starkem Farbwechsel konnte der saalezeitliche Geschiebelehm (Bild a) bis d)) geochemisch als Einheit mit starker Abgrenzung zum unterliegenden Feinsand betrachtet werden
  • An der Quartär-Tertiär-Grenze ist an der Basis ein Aufarbeitungshorizont zu beobachten, welcher Signaturen des hangenden, elsterzeitlichen Geschiebemergels und des liegenden tertiären Feinsandes in den Spurenelementen aufweist (Bild e) u. f))
  • Die liegenden Feinsande (G4) des als Schluff ausgebildeten Oberbegleiters unterscheiden sich geochemisch in vielfacher Hinsicht von den hangenden Feinsanden (G3). Dies zeigt die genetische Differenziertheit dieses Profilabschnittes (Bild g))
  • Das Zwischenmittel im 2. Lausitzer Flöz war geochemisch sowie in der geologischen Ansprache sehr differenziert ausgebildet und lässt aufgrund seiner Vielfalt interessante Bildungsbedingungen vermuten

Mit über 100 Messpunkten konnten außerdem geochemische Elementkorrelationen gebildet werden. Die hohe Dichte der geochemischen Daten bildet eine sinnvolle Ergänzung zu den bohrlochgeophysikalischen Messungen und zur geologischen Bemusterung.

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