Geologie: Probenahme und chemisch-petrographische Bewertung der Flözabfolge an zwei Profilen im Tagebau Vereinigtes Schleenhain

Im Zuge der Kalibrierungen der SOLAS-Anlagen im Kraftwerk Lippendorf wurden wir vom Kraftwerksbetreiber (Vattenfall) und Tagebaubetreiber (MIBRAG) beauftragt geologische Proben aus dem Hauptflöz- und Unterflözkomplex zu nehmen. Das Profil im Hauptflözkomplex (Flöz 23u) ist durch größtenteils ungeschichtete, aschearme Kohlen geprägt sowie durch eine Vielzahl Heller Bänder gegliedert. An dieser Stelle war auch eine Gliederung des Flözes durch den Schwefelgehalt der Kohlen mithilfe der mobilen RFA möglich. Die Großproben, welche +/- mögliche Gewinnungsscheiben repräsentieren sollten, wurden in diese geologische Gliederung eingepasst.

Der Unterflözkomplex (Flöz 1) konnte am beprobten Profil ebenfalls gut durch die Hellen Bänder gegliedert werden. Weitergehend war im Profil ein schluffiges bis toniges Mittel aufgeschlossen, welches als Trennschicht zwischen Oberbank und Unterbank angesehen werden kann. Die Kohlen der Oberbank und Unterbank unterschieden sich makropetrographisch kaum. Chemisch grenzte sich die Oberbank durch höhere Asche- und Schwefelgehalte ab. Bemerkenswert sind auch die in das Flöz einschneidenden kiesigen Hangendsande, welche durch große Schrägschichtungskörper und starkes Erosionsvermögen auffallen.

Die vorgenommenen kutikularanalytischen Untersuchungen der Flözproben belegen auch hier die Unterschiede der mitteldeutschen Flöze im Vergleich mit der Lausitz.

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